23
Mai
2020

Arbeit am Werden des Seins

Teil 2. Denken und Emotionen

Das Denken ist ein Werkzeug der Objektivität. Etwas Kostbares, was der Mensch erhalten hat: Das Denken kann zu Erkenntnissen führen, kann Neues erschaffen, Fragen stellen und Antworten auf Fragen finden.

Das assoziative Denken ist nicht objektiv. Es ist durchsetzt mit Emotionen, ist reaktiv, bezieht sich auf die Vergangenheit, antwortet nicht auf die Gegenwart.

Es ist nachgewiesen, dass 80% der Impulse vom Bauchhirn ins Kopfhirn gelangt und nur 20% vom Kopf in den Bauch. Das Bauchhirn „denkt“ nur subjektiv, Ego bezogen, reaktiv auf Grund vergangenen Erfahrungen. „Das habe ich so erlebt – also ist es so“. Es ist auf Verteidigung programmiert. Es macht uns für Neues blind.

Sollten wir Kopf und Bauch trennen? Dann entsteht ein eiskaltes, lebloses Denken. Logisch und sogar lebensfeindlich.

Im orthodoxen Christentum ist die Reinigung der Gefühle ein zentrales Thema.

Was und wie soll „gereinigt“ sein?

Die Vergangenheit „sitzt als Erinnerungsmuster in unserem Bauch“, wartet auf Erlösung. Nicht nur negative, schmerzliche Erfahrungen bilden eine Blockade. „Optimisten“, die sich unbewusst auf positive Erfahrungen beziehen, sind von der Wirklichkeit genauso entfernt.

Das assoziative Denken ist reaktiv, aus dieser halbverdauten Vergangenheit gespeist. Damit Denken aktiv Antworten geben kann, muss es sich mit der kreativen Energie, jenseits des Kopfes verbinden.

Emotionen reinigen: Vergangenes durch reflektieren „fertig verdauen“, sie erlösen, bis Dankbarkeit uns überflutet. Dann ist die Quintessenz der Erfahrungen zur Nahrung unseres Wesens geworden. Damit ist die Oktave der Erfahrung abgeschlossen.

Es geht in unserer Inkarnation nicht darum, „mehr“ Erfahrungen zu machen, sondern darum, die gegebenen Erfahrungen zu Nahrung des Werden des Seins umzuwandeln.

Das assoziative Denken läuft mit der Mondenergie, wie das auf der Tafel der „Vier Elemente und ihre Spiegelungen» steht. Das ist ein niedriges Energieniveau. Und dort können wir von der Ebene der Sonne nichts rein erhalten, da die Energie einer Ebene nur bis zum Zweiten nach unten wirken kann.

Wenn wir mit dem Körper verbunden und in ihm anwesend sind, dann sind wir fähig, von «Oben», von der Ebene der Sonne» zu empfangen.

Der «aktiv-rezeptiver Zustand» ist die Ebene der Planeten, wo uns erst die Impulse des Feuers direkt erreichen können.

Erst wenn der Bauchhirn rein geworden ist, mit dem Denken verbunden und der Kanal nach Oben durch einen aktiv-rezeptiven Zustand frei ist, kann Denken kreativ, aktiv-schöpferisch werden. Dann kann Denken Antworten geben anstatt uns in reaktiven Mustern verschanzen. Dann kann Denken seine Rolle als Verbindung zwischen Oben und Unten erfüllen.

Damit ist der Mensch fähig, seinen kosmischen Auftrag zu erfüllen.

Author; Agnes Hidveghy Kategorie: ARSSACRA

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