17
Mai
2019

„IM ANFANG WAR DAS WORT, UND DAS WORT WAR BEI GOTT, UND GOTT WAR DAS WORT. DASSELBE WAR IM ANFANG BEI GOTT. ALLE DINGE SIND DURCH DASSELBE GEMACHT, UND OHNE DASSELBE IST NICHTS GEMACHT, WAS GEMACHT IST.“ (JOH 1,1-3)

Wir Menschen sind «zum Bilde Gottes“ erschaffen. Ist es uns bewusst, was das in Bezug auf das „Wort“ bedeutet?

„IM ANFANG WAR DAS WORT, UND DAS WORT WAR BEI GOTT, UND GOTT WAR DAS WORT. DASSELBE WAR IM ANFANG BEI GOTT. ALLE DINGE SIND DURCH DASSELBE GEMACHT, UND OHNE DASSELBE IST NICHTS GEMACHT, WAS GEMACHT IST.“ (JOH 1,1-3)

Der Mensch ist zum Ebenbild Gottes erschaffen, als Ebenbild der Einheit. Die Einheit beinhaltet sowohl den Schöpfer wie die Schöpfung und die Verbindung zwischen Ihnen – das ist die Heilige Dreifaltigkeit, die Dreiheit in der Einheit. D. h. der Mensch ist sowohl Geschöpf (analog der Schöpfung) als auch Schöpfer (analog dem Erschaffer der Schöpfung) und die Verbindung zwischen den beiden. Wie gehen wir mit dem Wort um, womit wir Analog des Schöpfers, unsere Innen- und die Außenwelt erschaffen?

Das Wort ist Informationsträger. Heute würden wir es so formulieren, da wir mehr davon verstehen, was Information ist: sie verbindet Idee mit Verwirklichung, sie erschafft Formen. Der griechische Begriff für das Wort Gottes ist Logos, was diesen schöpferischen Aspekt des Wortes zum Ausdruck bringt. Wir haben in unserer Sprache diesen schöpferischen Aspekt weggelassen, vergessen. Das Wort ist dadurch nicht mehr heilig, wir gehen unbedacht damit um. Der Mensch ist als Verbindung zwischen Schöpfer und Schöpfung hingestellt - er verbindet „Himmel und Erde“. Damit die Vielheit durch den Menschen in die Einheit zurückgebunden wird. (Religio) Die Verbindende Kraft nennen wir Liebe: das Wort kann Träger der Liebe werden – dafür haben wir die Sprache erhalten!

In allen von uns ist Adam aufgefordert, die „Tiere“ zu benennen: alles, alle Tierische, was in uns durch die Evolution als Bestandteil „eingebaut“ ist, zu „benennen“. Wir können erst das richtig benennen, was wir erkennen. Was wir erkennen, das lieben wir. Solange wir etwas bekämpfen, haben wir es noch nicht erkannt. Wie wollen wir es dann zur Einheit zurückführen? Wie wollen wir etwas erlösen, was wir nicht erkannt haben? Durch das Ignorieren oder sogar Bekämpfen spalten wir das Bekämpfte noch weiter ab. Das betrifft in erster Linie unsere innerseelische Welt.

Das Wort ist heilig, weil es erschafft. Denken ist das «Wort», das noch «eins mit uns ist». Gedanken sind bereits mächtig: sie tragen den Drang in sich, zu erschaffende Worte zu werden. Können wir die Verantwortung für unsere Gedanken übernehmen? Gedanken, die sich gedankenlos in uns bilden und ihrer Natur entsprechend zu ausgesprochene Worte werden? Nehmen wir wahr, was wir mit so entstandenen Wörter aussagen? Und sagen wir das, was wir zum Ausdruck bringen wollen? Hören wir, was wir sagen? Was erschaffen wir mit nachgeplapperten Begriffen?

Nehmen wir einen heute so oft gebrauchten Begriff: LOSLASSEN. «Das habe ich nur so gesagt…», „Man sagt es so heute“ höre ich oft ähnliches. Was erschaffen wir, wenn wir «loslassen»? Das, was ich loslasse, fällt herunter. Auf jeden Fall in mir! Früher hieß es «Übergeben». Ein „Opfer“ – das heißt etwas, was ich, aus welchem Grund auch, nicht für mich behalte – wurde immer auf einen erhöhten Ort - Altar, Berg – hingebracht. Eine Angelegenheit Gott übergeben, einen Menschen in die Freiheit entlassen, ein Kind in seine eigene Verantwortung überlassen – und nicht „loslassen“! Und wie will ich etwas „loslassen“, was mich festhält?! Möchte ich „losgelassen“ werden?

Wie Gehalt-deckend ist der deutsche Begriff: Wahrnehmen. Ja, wir sollen wahrnehmen, was wir denken und was wir sagen!

Das Thema ist damit noch weit nicht ausgeschöpft…

Author; Agnes Hidveghy Kategorie: Christentum

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Agnes Hidveghy

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