Christlich

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Es ist nötig, dass diese «Schätzung» in uns stattfindet – das erste Mal. Für jedes Individuum ist es «das allererste» Mal. Den Aufwand dazu kann nur eine Instanz in uns «anordnen», die über unsere Situation erhaben ist, den Überblick hat und die Notwendigkeit erkennt. Augustus be-deutet «der Erhabene». Er ist in uns der wohlwollende Entscheidungsträger, der über genügend Macht verfügt, um den Prozess durchzuführen. Alles in uns muss dorthin, wo es hingehört. Was im Bewusstsein auftaucht, soll angeschaut und erkannt werden: Jede Bereitschaft, jeder Schmerz, jeder Wunsch und jede Erwartung, Gewohn-heiten und Konzepte, Behauptungen und Wissen, unsere Beziehungen und Probleme, unsere Reaktionen; alles wird erkannt, überprüft und an den Ort seines Ursprungs hingeführt. Diese Volkszählung in uns ist ein groß angelegtes Projekt. Es braucht Zeit und die Fähigkeit zu er-kennen, um alles richtig zuordnen zu können. Die so entstehende innere Ordnung dient als Ba-sis für das weitere Geschehen.

In unserem Leben ist es am ehesten möglich, die Wirkung Gottes in Seinem männlichen, erschaffenden Aspekt zu sehen. Aber im Leiden – im Erleiden – ist sein Wirken oft schwer zu erkennen. In uns tönt der Aufschrei seines nicht erkannten weiblichen Aspektes: «Wie kann Gott das zulassen?!» Für die «Dritte Kraft sind wir blind» (Gurdjieff). Diese dritte Kraft ist Liebe, ohne «aber». Sie ist das «Nicht-Tun» im Buddhismus, sie ist die Erfahrung des Verbunden-Seins ohne sich «abzugrenzen». Es ist die Verwirklichung des Auftrages, der jedem menschlichen Wesen als Möglichkeit vom Schöpfer mitgegeben ist, des Auftrages, den wir noch nicht erkannt haben.

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 19.11.18

In der Gestalt von Johannes des Täufers ist unser „kleines Ich“ personifiziert, durch seine Ge-schichte ist der Weg unseres kleinen Ich beschrieben in seiner entwickelten Funktion, mit sei-nem Wert und seinen Grenzen. Und was wir Menschen grundsätzlich alle erleben in dem Pro-zess der Inkarnation, dieses kleine „Ich“ wird sich in uns bilden, damit es zum Wegvorbereiter für das Licht der Welt heranwächst. Der Wurzel dieser Erfahrung ruht in der Idee des Men-schen in Ewigkeit, jenseits der Zeit und geschieht deshalb im Prozess der Menschwerdung im ewigen Jetzt.

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 19.11.18

Dieses frühe Kruzifix von San Damiano zeigt kein Leiden: Der Mensch ist „einfach“ am Kreuz festgemacht. Der nackte Körper bedeutet, dass es sich um eine göttliche Manifestation handelt – wie das in allen alten spirituellen Traditionen üblich war. Als innerseelische Bedeutung ist es das Wesen des Menschen, das, was er ist, was sich in dieser Welt der Materie im Körper inkar-niert. Das, was wir alle in unserer Innersten, göttlichen Natur sind. Das Kreuz ist ein Ausdruck der Vierheit, der Zahl der Welt der Erscheinungen in der Materie, (wie wir Materie heute ver-stehen) Ausdruck für den Körper, an dem unser Wesen „festgemacht“ ist.

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 19.11.18

Es heißt aber ausdrücklich «führe uns nicht in die Versuchung». Die Bitte ist eindeutig an unse-ren Vater im Himmel gerichtet: Du sollst uns nicht in die Versuchung führen. Es ist nicht die Rede von der diesseitigen Welt, worin wir uns die einzige Quelle der Versuchung vorstellen können. Es geht nicht um eine Versuchung gegenüber dem Vater. Es heißt nicht: «Lass nicht zu, dass wir vom Bösen in die Versuchung geführt werden.» Können wir unseren Auftrag verstehen, bevor wir verstanden haben, was mit «Vater im Him-mel» gemeint ist? Ist es möglich, den Vater zu verstehen, ohne den «Sohn» zu begreifen und den «Heiligen Geist» zu erkennen? Genügt es, dass wir von Gott, der dreifaltig ist, bloß eine Vorstel-lung als Vater haben? Führt es weiter, wenn wir heute die Göttliche Mutter neben ihn stellen? Kann sich die Wirklichkeit unseren Vorstellungen, die uns «gefallen», anpassen?