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 19.11.18

In der Sufi Tradition gibt es einen Spruch: «Zuerst die Kreuzigung, dann die Geburt Jesu». Die-se Reihenfolge entspricht der inneren Erfahrung: Maria geht den schmerzlichen Wandlungsweg von der Kreuzigungsszene bis zur Geburt Jesu. Ihr Weg ist der Weg der Seele, der mit dem Er-wachen aus einer kosmischen Verzauberung, aus einem Dornröschenschlaf beginnt. Sie wächst bis zum Erblühen als DIE ROSE DER SCHÖPFUNG heran, deren Wurzeln in der Schöp-fungsvision des Vaters ihren Boden haben. So wird sie zur GOTTESGEBÄRERIN. Dieser Weg der Seele ist, mit Zeit gemessen, lang. Schrecken wir aber nicht davor zurück: Wir haben doch die Zeit als Geschenk aus der Ewigkeit, als Möglichkeit für diesen Weg erhalten. Wir werden unsere Zeit, die Zeit, die wir benötigen, zur Verfügung haben. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn der Weg einmal angefangen hat, spielt die Zeit keine Rolle mehr - ob wir das begreifen oder nicht.

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 05.08.20

«Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben» (Joh. 14, 6) sagt Jesus über sich. Was hat diese Aussage mit dem Elend des Gekreuzigten auf dem Bild des Isenheimer Altars zu tun? Es ist immer schwierig, für unseren Verstand sogar meistens unmöglich, Widersprüchliches zu einer Synthese zusammenzufügen. Die WAHRHEIT, mit anderen Worten die Wirklichkeit, kann nur in Widersprüchen beschrieben werden und das auch nur in einem Nacheinander. In uns müssen dann die widersprechenden Aussagen zusammenfinden. Zuerst müssen wir aber Erfahrungen machen: Das ist der WEG. Erst dann wird durch unser individuelles Verstehen, das erkannte Erfahrung ist, die Einheit wiederhergestellt. LEBEN ist nur aus dieser wiedergewonnenen Einheit möglich. Das ist das Thema des Kreuzes.

Die Darstellungen des Isenheimer Altars beschreiben innere Zustände und Prozesse des Menschen, auf Grund eines kosmologischen Modells, die in christliche Bilder gekleidet sind. Dieses Modell ist viel älter als das Christentum und es gibt auch heute noch unter uns lebende Wissen-de, die in seiner Tradition stehen.

In den großen spirituellen Traditionen entsteht das Modell des Menschen aus der Erfahrung der Ganzheit. In den unterschiedlichsten Darstellungen der jeweiligen Zeit und Kultur kann man die gleichen Strukturen erkennen. Schauen wir an, wie solch ein Modell in christliche Bilder gekleidet aussehen könnte, und verbinden wir es mit unseren eigenen Erfahrungen. Erst dann können wir beurteilen, wieweit dieses Modell unserer eigenen

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 19.11.18

Es ist ein atemberaubender Moment, wenn sich das Herz öffnet. Eine neue Dimension tut sich auf. Was hereinbricht, ist eine, bis dahin unbekannte Lebendigkeit. Es ist Versprechen der Er-füllung, es ist eine Farbigkeit, dem gegenüber sich das vergangene Leben in Schwarz-Weiß ab-gespielt hat. Das, was bis anhin goldig geglänzt hat, erweist sich als gelbe Fälschung dem echten Gold gegenüber, das in der Gegenwart aufblitzt. Eine nie erfahrene Reinheit des Augenblicks, ohne Makel. Eine innere Wirklichkeit, die durch niemanden und nichts in Frage gestellt werden kann.

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 19.11.18

Als bereits fließender Strom erscheint uns die Schöpfung, aus der «Höhe» kommend, aus der Ferne in unsere Gegenwart strömend. Sie erscheint als der Strom des Lebens, der uns mitreißt. Dieser Strom hat uns aus der Mitte, von der Quelle bis an den Rand der Schöpfung hinausge-schwemmt. Bis in die Welt der verlangsamten, sich verdichtenden Schwingungen, die für unsere Sinnesorgane als Materie erscheint und unseren physischen Körper bildet. Die Strömung der Schöpfung hat uns

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 23.01.20

Die Seele, die jungfräulich rein geworden ist, nimmt einen anderen Weg als das herausströmende Leben. Sie trennt sich nicht ab, sie hebt sich nicht heraus, sie bleibt verbunden, bleibt im gleichen Raum, und das Leben wendet sich ihr zu – wie die Gesichter und Gestalten in diesem Raum zeigen. Maria schreitet durch ein anderes Tor aus dem Gebäude: direkt in die Szene der Geburt hinein. Das ist der mystische Weg der Seele, welche Existenz zur Welt bringt.

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 19.11.18

Die Geburt des Seins geschieht immer das erste Mal, immer in der Gegenwart. Die Sprache hat keine Möglichkeit es auszudrücken. Die ewige Gegenwart hat sich nicht erst vor 2000 Jahren mit der Geburt des historischen Jesus manifestiert, wie es von der Kirche interpretiert wird. Die-ses Geschehen ist keine Vergangenheit und keine Zukunft. Es ist nur in der Gegenwart aus-drückbar, es ist ewige Gegenwart. Es geschieht nicht erst auf diesem Planeten, in diesem Son-nensystem, und wiederholt sich nicht heute oder irgendwann, irgendwo. Immer und überall in der Schöpfung geschieht es das erste Mal. Die Geburt des BEWUSST-SEINS geschieht aus der, im Augenblick geschehenden neuen Schöpfung.

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 19.11.18

Wir brauchen auch Zeit, um zu lernen, wie wir die Bilder, und die Texte "im Herzen bewegen" können, anstatt sie im Kopf zu Hirngespinsten anwachsen zu lassen. Es geht dabei immer wie-der darum, Fragen zu stellen, die in uns neue Räume Erschließen. Es kann hilfreich sein, das, was in uns geschieht und entsteht, zu notieren. Ich schreibe aus dem heraus, was ich jetzt bin. Aus dem Sein heraus will ich das bezeugen, was jetzt geschieht, in diesem Querschnitt des Ewigen, in dem mein Atem mit dem Atem des Kosmos pa-rallelgeschaltet ist. Ich will aus einer mir möglichen Wachheit heraus wahr-nehmen, was IST.

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 17.05.21

Mit dem Aufbrechen einer neuen Dimension ist der Weg der Wandlung beendet. Auf dem Bild ist das Erwachen zur Einheit am Ende eines langen Weges dargestellt. Das zu verstehen ist nur aus der Einheit möglich. Aus der Dualität bleiben wir in Vorstellungen darüber stecken. In der Einheit verschwindet die Vielheit nicht, es wird Nichts ausgeschlossen, verneint. Alles hat seinen Platz und seine Funktion. Sie ist jenseits von Gut und Böse. Was würde es sonst bedeuten, dass alles in Liebe erschaffen ist und dass Liebe alles wieder in die Einheit zurück bringt?!